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Kathrin Jungehülsing: "Heute nicht auf Kosten von morgen, hier nicht auf Kosten von woanders"

Foto: © Privat

Welche Nachhaltigkeitsberatungen gibt es in Berlin? In Teil 4 unserer Reihe "Nachhaltigkeitsberatungen in Berlin" stellen wir die sustainable natives eG vor, die Unternehmen bei der Gestaltung der nachhaltigen Transformation unterstützen.

INTERVIEW  Jens Thomas    

CCB Magazin: Wer seid ihr, seit wann gibt es euer Beratungsangebot und was ist euer Schwerpunkt?

Kathrin Jungehülsing: Wir sind die sustainable natives eG. Wir haben uns Ende 2017 gegründet. Seitdem begleiten wir Unternehmen und Organisationen bei der nachhaltigen Transformation. Schwerpunkt sind alle Bereiche, die mit nachhaltiger Entwicklung von Unternehmen und Organisationen zu tun haben. Im Kern sind dies meist Strategie-, Kommunikations-, Kultur- und Klimathemen. Uns unterscheidet, dass wir eine genossenschaftlich organisierte Gemeinschaft von selbstständigen Beratern sind, die disziplinübergreifend und ko-kreativ nachhaltige Lösungen entwickeln. Dadurch können wir sowohl ein sehr breites Spektrum an Disziplinen als auch sehr tiefe Expertise in den einzelnen Themenbereichen anbieten.

CCB Magazin:Kannst du mal einen klassischen Fall schildern? Ich bin Person XY und will mich von euch beraten lassen: Welchen Service bekomme ich? 

Kathrin Jungehülsing:Ein klassischer Fall betrifft oft Anfragen von Nachhaltigkeits- oder Führungsverantwortlichen in Unternehmen. Dazu finden wir bei uns zunächst die richtigen Fachleute, die den genauen Bedarf des Kunden identifizieren können; denn oft liegt der woanders verborgen als vom Kunden genannt. Je nach Herausforderung stellen wir dann ein Team zusammen, das die Fragestellung auch aus verschiedenen fachlichen Perspektiven beleuchten und Lösungen entwickeln kann. Dabei ist unsere Arbeit einerseits darauf ausgerichtet, die ganzheitliche Transformation der Organisation im Auge zu behalten und andererseits den Kunden zu befähigen, diese Entwicklung mit eigenen Kräften zu gestalten. 

Wir sind eine genossenschaftlich organisierte Gemeinschaft von selbstständigen Beratern, die disziplinübergreifend und ko-kreativ nachhaltige Lösungen entwickeln. Unsere Kernthemen betreffen zumeist Strategie-, Kommunikations-, Kultur- und Klimafragen

CCB Magazin:An wen richtet sich euer Beratungsangebot konkret und wo liegen die thematischen Schwerpunkte? 

Kathrin Jungehülsing:Wir haben unseren Fokus tendenziell auf mittelständische Unternehmen gerichtet, arbeiten aber ebenso auf Konzernebene oder für NGOs und andere Organisationen. Grundsätzlich können alle unsere Leistungen in Anspruch nehmen – sofern sie echte Ambitionen zu einer nachhaltigen Transformation haben. Dazu decken wir ein sehr breites Spektrum an Leistungen und Expertisen ab, die mit dem Thema Nachhaltigkeit und Transformation zu tun haben (s.o.). 

CCB Magazin:Zu welchen Fragen könnt ihr nicht beraten - und an wen verweist ihr dann?

Kathrin Jungehülsing:Wir haben eine Reihe von Partner-Unternehmen, die ergänzende Leistungen in bestimmten Bereichen oder Branchen anbieten. Was wir definitiv nicht anbieten ist eine reine Wirtschaftsberatung oder auch Rechtsberatung in jedweder Form.

CCB Magazin:Wie oft darf man sich bei euch beraten lassen? Ist euer Beratungsangebot einmalig und kostenpflichtig?

Kathrin Jungehülsing:Unsere Mandate sind meist langfristig. Trotzdem versuchen wir, unsere Kunden zu befähigen, wesentliche Prozesse aus eigener Kraft gestalten zu können. Und ja, unsere Leistungen sind kostenpflichtig. Insgesamt haben wir bereits an die 250 Beratungsprojekte durchgeführt. Allein im letzten Jahr waren es ca. 80 Projekte.

Wir versuchen unsere Kunden zu befähigen, wesentliche Prozesse aus eigener Kraft gestalten zu können

CCB Magazin:Wie finanziert ihr euch? Und wie lang ist euer Projekt finanziert?

Kathrin Jungehülsing:Wir finanzieren uns, bis auf kleinere Förderbeträge aus öffentlichen Förderungen, vollständig alleine. In der Gründungsphase gab es einen Initial-Investment durch den NWB-Verlag, von dem wir exklusiv eine Strategie-Methodik zur Nachhaltigkeits-Programmentwicklung anbieten.

CCB Magazin:Wie seid ihr personell aufgestellt? Was sind eure beruflichen und/oder akademischen Hintergründe?

Kathrin Jungehülsing:Entsprechend unserer vielen Leistungsangebote bringen unsere Berater*innen unterschiedlichste berufliche Hintergründe mit ein. Von Erfahrungen aus den großen Beratungshäusern über wissenschaftliche Hintergründe bis hin zur Herkunft aus den Bereichen Kultur oder Kreativwirtschaft. Besonders ist bei uns sicher, dass alle Berater*innen selbstständige Unternehmer*innen sind und über die sustainable natives die Bündelung ihrer Kräfte und Expertisen realisieren können. Zudem bieten wir mehrere Sprachen an: Englisch, Französisch, Griechisch, Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch und noch einige mehr.

CCB Magazin:Habt ihr neben eurem Beratungsangebot noch weitere Services oder Angebote für Kulturschaffende und/oder Kreativunternehmen?

Kathrin Jungehülsing:Explizite Angebote ausschließlich für diese Bereiche haben wir nicht im Portfolio, bringen aber einige Erfahrungen und tieferes Verständnis für diese Bereiche durch den beruflichen Hintergrund einiger unserer Berater*innen mit.

CCB Magazin:Zum Schluss noch ein Statement bitte: Nachhaltigkeit ist für mich...

Kathrin Jungehülsing:Heute nicht auf Kosten von morgen, hier nicht auf Kosten von woanders.

Interessiert an mehr? Dann lies doch Teil 3 der Reihe: Nachhaltigkeit und kooperativ ausgerichtete Unternehmen

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