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Björn Barutzki: "Wir sehen uns als Kultivatoren"

Björn Barutzki: "Wir sehen uns als Kultivatoren"
Foto: © IHKBerlin

Welche Beratungs- und Serviceangebote zur Nachhaltigkeit gibt es für Berliner Unternehmen und Gründende? In Teil 8 unserer Reihe „Nachhaltigkeitsberatungen“ sprachen wir mit Björn Barutzki, der als Fachkoordinator der IHK Gründer*innen und Start-Ups zum Thema Nachhaltigkeit bei der IHK berät. 

 

INTERVIEW Jens THOMAS

 

CCB Magazin: Hallo Björn, seit wann gibt es euer Beratungsangebot? Was ist euer Schwerpunkt und was unterscheidet euch von anderen Nachhaltigkeitsberatungen in Berlin? 

Björn Barutzki:Wir sind die Nachhaltigkeitsberatung der IHKBerlin, unsere Service- und Beratungsangebote gibt es seit 2021. Seit einigen Jahren sind wir in unterschiedlichen Netzwerken aktiv, verfassen einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht und bieten Unternehmer*innen die Möglichkeit, sich mit anderen nachhaltigen Unternehmen zu vernetzen. Der große Unterschied zu anderen Beratungsangeboten ist, dass wir keine Einzelberatungen anbieten. Wir sind von der Industrie- und Handelskammer Ansprechpartner für über 300.000 Mitgliedsunternehmen in Berlin. Unser Auftrag ist, im Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt einerseits Beratungsangebote anzubieten, auf der anderen Seite für gute Bedingungen in der Umsetzung einer nachhaltigen Berliner Wirtschaft in Politik und Verwaltung zu sorgen.  

CCB Magazin:Kannst du mal einen klassischen Fall schildern? Ich bin Person XY und will mich von euch beraten lassen: Welchen Service bekomme ich? 

Björn Barutzki:Wenn Person XY bei uns eine Anfrage zu möglichen nachhaltigen Firmenstrukturen im, sagen wir, Filmgeschäft stellt, dann besteht unsere Nachhaltigkeitsberatung darin, den Fragenden zunächst basale Informationen dazu zu geben und Infoveranstaltungen anzubieten. Wir sehen uns hier als Kultivatoren. Das bedeutet, dass unser Service in der alltäglichen Praxis einen Überblick zum Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie umfasst. Zudem vermitteln wir Finanzierungsprogramme für nachhaltige Vorhaben und bieten Weiterbildungen an, außerdem beraten wir zu gesetzlichen Vorschriften der Energie-, Abfall- sowie zum Verpackungs- und Umweltrecht und stellen Checklisten zur Maßnahmenbestimmung bereit.

Unser Auftrag ist, im Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt einerseits Beratungsangebote anzubieten, auf der anderen Seite für gute Bedingungen in der Umsetzung einer nachhaltigen Berliner Wirtschaft in Politik und Verwaltung zu sorgen

CCB Magazin:An wen richtet sich euer Beratungsangebot konkret?   

Björn Barutzki:Wir richten uns an alle Berliner Mitgliedsunternehmer*innen und die, die es werden möchten, aber auch an Gründende im Allgemeinen. Man ist bei uns ja automatisch Mitglied mit Gründung einer GmbH, UG oder GbR. Damit ist man verpflichtet, sich bei seiner regionalen Handelskammer zu registrieren. Für das Handwerk gibt es separat die Handwerkskammer Berlin.

CCB Magazin:Aber richtet sich euer Angebot auch gezielt an Kulturschaffende und/oder Kreativunternehmen?

Björn Barutzki:Ich würde sagen, dass all unsere Service- und Beratungsangebote auch für Mitgliedsunternehmen aus der Kreativbranche nützlich sind. Katrin Dröse, unsere Branchenmanagerin für die Kreativwirtschaft bei der IHKBerlin, sagt dazu: 'Ihr seid kreativ, aber in erster Linie seid ihr Unternehmer*innen.‘ Damit sind auch Kreativschaffende mit einem wirtschaftlichen Interesse unsere Zielgruppe, hier spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. So bauen wir künftig unser Angebot auf Basis der Regulierung zur EU-Taxonomie und der neuen Nachhaltigkeitsberichtserstattungsrichtlinie (CSRD) aus. Und schon jetzt bietet unsere Weiterbildungsabteilung Kurse wie den zu Sustainable Leadership an. Es geht bei uns aber auch um Themen der Finanzierung, um Rechtsberatung, Ausbildung oder Fachkräftegewinnung. 

CCB Magazin:Zu welchen Fragen beratet ihr nicht? Und an wen verweist ihr dann? 

Björn Barutzki:Wir bieten auf Grundlage der Bedarfe unserer Mitgliedsunternehmen grundsätzlich Veranstaltungen und Beratungen u.a. zu Finanzierungen und Fördermittel sowie Best-Practice-Austausche an. Bei all dem Facettenreichtum können wir aber oft nicht in die Tiefe gehen. Bei Energie- und Klimaschutzthemen beispielsweise verweisen wir an die neu geschaffene Koordinierungsstelle für Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK). 

Unsere Service- und Beratungsangebote sind auch für Mitgliedsunternehmen aus der Kreativbranche nützlich; vor allem Kreativschaffende mit einem wirtschaftlichen Interesse sind unsere Zielgruppe

CCB Magazin:Wie oft darf man sich bei euch beraten lassen? Ist euer Beratungsangebot kostenpflichtig? 

Björn Barutzki:Mitglieder können sich so oft wie sie möchten beraten lassen. Das ist auch kostenlos. Auch die Mitgliedschaft ist in den allermeisten Fällen kostenfrei, da man erst ab einer bestimmten Größenordnung verpflichtet wird, Mitgliedsbeiträge zu bezahlen. Einzelne Angebote wiederum wie Weiterbildungen beispielsweise sind mit Kosten verbunden. 

CCB Magazin:Wie finanziert sich eigentlich die IHK?  

Björn Barutzki:Die Finanzierung läuft größtenteils über die Mitgliedsbeiträge der Unternehmen und zum Teil über kostenpflichtige Angebote wie Weiterbildungen. Die Service- und Beratungsangebote gehören zu unserem operativen Beratungsgeschäft und sind somit keine zeitlich limitierten Einzelprojekte. 

CCB Magazin:Wie seid ihr personell aufgestellt? Was sind die beruflichen oder akademischen Hintergründe eurer Berater*innen?

Björn Barutzki:Wir haben Experten und Expertinnen zu verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit, auch mit den verschiedensten Hintergründen. Mehr zu unserem Team aus dem Bereich Gründung, Start-ups & Nachhaltigkeit findet ihr hier: https://www.ihk.de/berlin/nachhaltige-wirtschaft 

CCB Magazin:Wie viele Beratungen habt ihr bereits durchgeführt? Und wie viele sind es pro Woche? 

Björn Barutzki:In unserem Bereich, der für Gründungs-, Finanzierungs- und Nachhaltigkeitsberatung zuständig ist, haben wir mehrere dutzend Anfragen in der Woche. 

CCB Magazin:Vervollständige zum Schluss bitte noch folgenden Satz: Nachhaltigkeit ist für mich... 

Björn Barutzki: ...die innere Entwicklung des Unternehmens mit dem Wirken im Außen zu vereinbaren.


Interessiert an mehr? Dann lies die anderen Teile unserer Reihe Nachhaltigkeitsberatungen  in Berlin

Rubrik: Specials

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