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Nachgefragt bei Oliver Fritzsche

Nachgefragt bei Oliver Fritzsche
Foto: Oliver Fritzsche

Nach der Beratung ist vor dem Karriereweg: Was machen Kreativschaffende, nachdem sie bei uns in der Beratung waren? In Teil 4 unserer Reihe „Nachgefragt“ sprechen wir mit Oliver Fritzsche, freiberuflicher Online-Marketing-Berater, der bei uns letztes Jahr in der Beratung war.

 

Kreativ Kultur Berlin:Hallo Oliver. Stell dich doch zunächst einmal kurz vor.


Oliver Fritzsche:Mein Name ist Oliver Fritzsche, ich bin 31 Jahre alt und arbeite freiberuflich als Online-Marketing-Berater. Meine Aufgabe ist es, Webseiten für Kunden umzusetzen, und unter anderem auch deren Instagram- und Facebook-Seiten zu betreuen. Das mache ich überwiegend für Restaurants und andere Gastronomiebetriebe. Zudem betreibe ich nebenher „VeganBerlin“, das ist ein Online-Guide für vegane und vegetarische Restaurants und Cafés in Berlin.
 

Kreativ Kultur Berlin:Was hast du zuvor gemacht?


Oliver Fritzsche:Davor habe ich als Product-Manager in verschiedenen Startups gearbeitet, in einer Agentur webbasierte Projekte entwickelt und Webseiten optimiert.
 

Kreativ Kultur Berlin:Wie hast Du angefangen?


Oliver Fritzsche:Ich wusste lange Zeit nach dem Abitur nicht, was ich wirklich machen wollte – vor allem nicht für den Rest meines Lebens. Daher probierte ich zunächst eine Menge aus – sowohl hier in Deutschland als auch im Ausland. Als ich dann bei einem Online-Unternehmen in England unterkam, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass diese Arbeit das sein könnte, was ich längerfristig machen möchte.
 

Kreativ Kultur Berlin:Was hat dir an der Arbeit in dem Online-Unternehmen so gefallen?


Oliver Fritzsche:Die Freiheit und Möglichkeiten des Internets in Bezug auf Arbeitsort, Ausrichtung der Arbeit und Zukunftsperspektiven, das hatte mich einfach gepackt. Ich machte dann aber erst mal meinen Bachelor in International Business Management in den Niederlanden, im Anschluss verschlug es mich nach Berlin. Hier arbeitete ich zunächst bei ein paar Startups und in einer Digitalagentur. Ich lernte in dieser Zeit enorm schnell und viel dazu. Allerdings merkte ich, dass eine sture 40- bis 50-Stunden-Woche im Büro nicht das ist, was ich mir vorstelle. Ich sehnte mich nach eigenen Projekten, nach mehr Selbstbestimmung und räumlicher und zeitlicher Flexibilität. Darum kündigte ich meinen Job. Ich wollte mir Zeit nehmen eigene Projekte zu realisieren und um zu entscheiden, wie es weitergehen sollte.
 

Kreativ Kultur Berlin:Du warst im Juni 2017 in unserer Beratung. An welchem Punkt warst du zu  dieser Zeit?


Oliver Fritzsche:Ich war mitten im Findungsprozess und wollte mir einen Überblick über potenzielle berufliche Wege verschaffen, um entscheiden zu können, wie es weitergeht. Zu dieser Zeit hatte ich bereits meine eigene Plattform „VeganBerlin“ im Netz und darüber auch erste Kontakte zu Restaurants geknüpft, die eine Webseite oder einen Social-Media-Betreuer brauchten. So kam es zu ersten freiberuflichen Aufträgen. Allerdings dachte ich damals noch nicht über eine hauptberufliche Selbständigkeit nach. Erst als ich über eine Freundin (Danke Laura!) zu euch in die Beratung kam, wurde mir bewusst, wie passend dieser Schritt für mich sein könnte.

Zu allererst habt ihr genau zugehört und erkannt, dass mein bisheriger Lebensweg nur wenig linear verlief und eine langfristige Vollzeit-Anstellung bei einem Unternehmen wohl nicht das Richtige für mich ist

Kreativ Kultur Berlin:Konnten wir dir damals helfen?


Oliver Fritzsche:Ja, ihr habt mir sehr geholfen, und dafür bin ich sehr dankbar. Zu allererst habt ihr genau zugehört und erkannt, dass mein bisheriger Lebensweg nur wenig linear verlief und eine langfristige Vollzeit-Anstellung bei einem Unternehmen wohl nicht das Richtige für mich ist. Und ihr habt mich auch in keine Richtung beraten, sondern mir meine Möglichkeiten aufgezeigt. Das war sehr wichtig für mich. Was mir im Endeffekt am meisten geholfen hat, war der Verweis auf den Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. Hätte es diese Option nicht gegeben (und ich davon nicht über euch erfahren), hätte ich wahrscheinlich nie den Weg in die Selbständigkeit gefunden. Die Beratung kann ich nur jedem empfehlen. Ein ehemaliger Arbeitskollege war auch bei euch und total begeistert.

Foto: Oliver Fritzsche
 

Kreativ Kultur Berlin:Was steht heute auf deiner Visitenkarte?


Oliver Fritzsche:Meine Visitenkarten sind aktuell noch in Arbeit – eine für meine selbständige Tätigkeit als Berater, eine für „VeganBerlin“. Meine Bezeichnung als Selbständiger ist aktuell „Online-Product- und -Marketing-Manager“. In diesem Bereich habe ich derzeit vier feste Kunden, für die ich das Online-Marketing und die Social-Media-Betreuung übernehme, auch einen noch recht neuen Kunden aus Braunschweig. In den kommenden Monaten könnten noch ein bis zwei weitere hinzukommen. Meine Kundschaft kommt überwiegend aus dem Bereich Gastronomie. Hauptsächlich sind es Betreiber von Cafés und Restaurants in Berlin. Nebenher wächst aber auch mein eigenes Projekt „VeganBerlin“ konstant auf hohem Niveau. Das mache ich nebenbei. Das ist ein toller Ausgleich zur Auftragsarbeit. Vielleicht wird es das auch bald für Hamburg geben.
 

Kreativ Kultur Berlin:Auf einer Skala von 1 bis “Woohoo”: Als wie erfolgreich würdest Du deine Arbeit aktuell beschreiben?


Oliver Fritzsche:Ich denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Ich fühle mich in der jetzigen Situation sehr wohl. Meine Kunden sind zufrieden, ich lerne weiterhin dazu und kann mir meine Zeit selbst einteilen. Außerdem musste ich bisher noch kaum auf die Unternehmen zugehen, sie kamen auf mich zu – gefühlt hat sich alles „so ergeben“. Ein bisschen fühlt sich das auch mit der Selbständigkeit so an – und das ist für mich ein Erfolg.
 

Kreativ Kultur Berlin:Oliver, wo willst du noch hin?


Oliver Fritzsche:In ein paar Monaten läuft mein Gründungszuschuss aus. Bis dahin, beziehungsweise bis kurz danach, möchte ich finanziell komplett auf eigenen Beinen stehen. Bislang sieht das sehr gut aus. Wenn es weiterhin so läuft wie bisher, kann ich mir gut vorstellen, die nächsten Jahre weiter als selbständiger Berater zu arbeiten. Ich freue mich aber auch auf Veränderung und neue Herausforderungen – sei es im Bereich neue Technologien, Social-Media-Portale oder unbekannte Kundengruppen.
 

Kreativ Kultur Berlin:Liebes Vorberatungs-Ich…


Oliver Fritzsche:Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur jedem raten, etwas Risiko einzugehen. Meist lohnt es sich. Ich hatte großen Respekt vor der Selbständigkeit – und auch wenn es viel Disziplin und Selbstinitiative erfordert – so überwiegen die positiven Effekte. Außerdem lohnt es sich immer, sich mit Freunden, Bekannten oder auch Unbekannten auszutauschen. Nur so habe ich von der Kreativwirtschaftsberatung erfahren.


Weitere Infos über Oliver und sein Unternehmen: www.veganberlin.com

Das Interview wurde geführt von Peter Kessel | Kreativwirtschaftsberatung Berlin

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