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Nachgefragt bei Alica Paeske | sPERANTO

Nachgefragt bei Alica Paeske | sPERANTO
Foto: Alica Paeske

Nachgefragt ist ein neues kleines Interviewformat. Hier berichten Akteure von ihrer Zeit nach der Beratung, ihrem aktuellen Stand und ihren Zielen. Mit den Interviews holen wir uns Feedback und geben Einblick. Im Teil 3 unsere Reihe stellen wir Alicia Paeske vor.

 

Kreativ Kultur Berlin:Hallo Alica. Stell dich doch bitte kurz vor.
 

Alicia Paeske:Ich bin Alica Paeske, 26, professionelle Tänzerin, Choreografin, Tanzcoach, Model und Kultur- und Medienpädagogin. Zudem bin ich Gründerin von sPERANTO. sPERANTO unterstützt Jugendliche aus sozialen Brennpunkten durch Tanz und Musik in der Persönlichkeitsentwicklung in Deutschland, Ecuador und weltweit.
 

Kreativ Kultur Berlin:Wie hast Du angefangen?


Alicia Paeske:Ich tanze seitdem ich elf Jahre bin. Das Tanzen hat mir immer schon viel Selbstbewusstsein gegeben, gerade in frühen Jahren: Über das Tanzen konnte ich meine Gefühle besser zum Ausdruck bringen, meine Erlebnisse verarbeiten. Mein Karriereweg begann dann mit meinem 18. Lebensjahr: Seitdem arbeite ich beruflich als selbstständige Künstlerin, Model, Tänzerin und Choreografin. Während meines Studiums zur Kultur- und Medienpädagogik fand schließlich auch mein erstes sPERANTO-Pilotprojekt statt, zudem schrieb ich meine Bachelorarbeit über sPERANTO. Am Anfang  haben viele aus meinem Umfeld einfach nicht verstanden, dass sPERANTO nicht nur bloßer Tanzunterricht ist. Denn wir nutzen neben dem künstlerischen Anspruch auch das Potenzial von Tanz, um das eigene Leben positiv zu gestalten sowie Menschen und Gemeinschaft zu stärken. All diese Erfahrungen bringe ich heute in sPERANTO mit ein.
 

Kreativ Kultur Berlin:Inwiefern?


Alicia Paeske:Ich gebe mein Wissen an Jugendliche weiter, die bislang nicht ausreichend unterstützt wurden. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Persönlichkeits- und Gemeinschaftsstärkung durch Tanz und Musik.

Ich wollte den nächsten Schritt gehen: mein Team vergrößern, neue sPERANTO-Projekte in Berlin und international auf den Weg bringen, die Vernetzung zu anderen Akteuren aus Jugendfreizeit- und Kultureinrichtungen intensivieren, zudem Kontakte zu Gründerinnen, Gründern und Tanznetzwerken herstellen

Kreativ Kultur Berlin:Du warst im April 2017 in unserer Beratung, an welchem Punkt warst Du zu dieser Zeit?


Alicia Paeske:Ich wollte den nächsten Schritt gehen: mein Team vergrößern, neue sPERANTO-Projekte in Berlin und international auf den Weg bringen, die Vernetzung zu anderen Akteuren aus Jugendfreizeit- und Kultureinrichtungen intensivieren, zudem Kontakte zu Gründerinnen, Gründern und Tanznetzwerken herstellen. Darum hatte ich Fragen zu verschiedenen Rechtsformen und zur Antragstellung für öffentliche Fördermittel und Stiftungen. Da erschien mir Rat von Fachleuten aus der Kreativwirtschaft plausibel. Die Kreativwirtschaftsberatung wurde mir von der IHK Berlin empfohlen.
 

Kreativ Kultur Berlin:Konnten wir dir helfen?


Alicia Paeske:Die Orientierungsberatung von Melanie fand ich sehr kompetent und hilfreich. All meine Fragen konnten beantwortet werden und ich bekam im Nachgang sogar noch eine Mail mit nützlichen Links und Tipps. So bin ich auch auf das Social Impact Lab in Kreuzberg und das Stipendiumprogramm „Startery Professional“ aufmerksam geworden. Dort habe ich mich beworben, und das Stipendium nach einem Online- und Juryvoting sogar erhalten! Außerdem habe ich durch Melanies Beratung von verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten erfahren. Nach erfolgreicher Antragstellung konnte das sPERANTO-Projekt schließlich durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Paritätischen Dienst halbjährig in Berlin-Tempelhof gefördert werden. Ich empfehle wirklich jedem aus der Kreativwirtschaft diese Orientierungsberatung.
 

Kreativ Kultur Berlin:Was steht heute auf deiner Visitenkarte?


Alicia Paeske:Auf meiner Visitenkarte als Künstlerin steht „Tänzerin, Choreografin, Model“. Als Künstlerin werde ich durch Tanz- und Modelagenturen vertreten, ich arbeite mit Unternehmen, Fotografen, Designern, Musikern und anderen Tänzerinnen und Tänzern zusammen. Ich habe aber noch eine zweite Visitenkarte für sPERANTO, diese ist ein Aufkleber mit Logo und Website. Damit erreiche ich Jugendliche aus sozialen Brennpunkten und kooperiere mit Jugendfreizeit- und Kultureinrichtungen, Schulen, öffentlichen Fördergebern, Stiftungen und CSR-Abteilungen weltweit. Auf der nächsten Visitenkarte für sPERANTO würde dann wohl „Gründerin sPERANTO, Kultur- und Medienpädagogin, Tanzcoach und Social Entrepreneur“ stehen.

 

Foto: Alica Paeske


Kreativ Kultur Berlin:Auf einer Skala von 1 bis “Woohoo”: Als wie erfolgreich würdest du deine Arbeit beschreiben?


Alicia Paeske:Erfolg bedeutet für mich, wenn ich den Weg genießen kann, den ich gehe, weil ich dabei glücklich bin, indem ich andere unterstütze und sie glücklich machen kann. Erfolg ist für mich, wenn die Augen meiner Jugendlichen, mit denen ich arbeite, anfangen zu strahlen und die Jugendlichen plötzlich an sich glauben. Erfolg bedeutet, wenn Eltern mit Tränen in den Augen zu mir kommen und mir anvertrauen, dass sie jetzt verstehen, warum ihr Kind sich so positiv verändern konnte und sie ihr eigenes Kind plötzlich kaum wiedererkennen. Und Erfolg bedeutet auch, wenn ich mich frei und verbunden mit mir, der Welt und den Menschen um mich herum fühle, wenn ich tanze und im Flow bin. Mit acht durchgeführten sPERANTO-Projekten in drei verschiedenen Städten in Deutschland und in Quito, Ecuador, mit etwa 100 beteiligten Jugendlichen, drei Auszeichnungen und Stipendien im Jahr 2017, mit vielfältigen Kooperationspartnern und Erfolge als professionelle Tänzerin, Choreografin und Model darf es ruhig ein „Woohoo“ sein :).
 

Kreativ Kultur Berlin:Alica, wo willst du noch hin?


Alicia Paeske:In fünf Jahren möchte ich zwei weitere Sozialunternehmen gegründet haben und sPERANTO in weiteren Ländern etablieren. Mein Ziel ist es, den Austausch zwischen Jugendlichen der sPERANTO-Projekte über Städte- und Ländergrenzen hinaus zu intensivieren. Auch will ich noch mehr Jugendliche erreichen und stärken, damit sie ihren Träumen und Visionen folgen können. Ich will, dass eine Gemeinschaft entsteht, die sich über kulturelle und soziale Hintergründe hinweg gegenseitig unterstützt  - und die die Gesellschaft positiv beeinflusst. Außerdem möchte ich weiterhin als Künstlerin tätig sein und daraus Kraft für mich tanken.
 

Kreativ Kultur Berlin:Möchtest du zum Schluss noch was loswerden?
 

Alicia Paeske:Ja, glaube an deine Visionen und Träume und folge ihnen mutig. Mein Motto ist „einfach machen“, die Erfahrung kommt von selbst, auf dem Weg dorthin. Man wird Rückschläge und Absagen hinnehmen und akzeptieren müssen, man darf sie aber nicht persönlich nehmen. Man wächst sogar daran. Und manchmal reicht auch ein einziges „Ja“. Genieße den Weg, nimm dir Zeit für das Wichtigste und gestalte alles auf deine Art und Weise. Dann wird das schon.

Weitere Infos über Alica und ihr Unternehmen: www.ap-speranto.com

Das Interview wurde geführt von Peter Kessel | Kreativwirtschaftsberatung Berlin

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